Chirurgie

Weisheitszahnentfernung

Das normale Gebiss des Erwachsenen besteht auf jeder Kieferseite aus zwei Schneidezähnen, einem Eckzahn, zwei kleinen Backenzähnen und 3 großen Backenzähnen. Der Weisheitszahn ist der dritte dieser Backenzähne und ist am weitesten hinten angeordnet. Er wird in der Wachstumsphase als letzter Zahn gebildet.
Bei bis zu 80% der jungen Erwachsenen reicht der Platz für diese Weisheitszähne im Kiefer nicht aus, so dass sie sich häufig nicht korrekt in die Zahnreihe einstellen können und entfernt werden sollten/müssen.

 

Wann müssen Weisheitszähne entfernt werden?

  • Bei einer Infektion, der sog. dentitio difficilis
  • Bei Karies oder Wurzelentzündung des Weisheitszahnes
  • Wenn sich am Zahn eine Zyste gebildet hat
  • Wenn Nachbarzähne gefährdet sind, z.B. wenn es durch den Druck des Weisheitszahnes zu Auflösungserscheinungen am Nachbarzahn kommt
  • Wenn eine kieferorthopädische Behandlung durch die Weisheitszähne erschwert oder sogar zum scheitern verurteilt ist

 

Wie werden Weisheitszähne entfernt?

In der Regel werden Weisheitszähne in einer ambulanten Behandlung unter örtlicher Betäubung entfernt. In seltenen Fällen kann eine stationäre Behandlung sinnvoller sein, z.B. bei schwerwiegenden Allgemeinerkrankungen (Blutungsneigung etc.) oder bei besonders schweren OP-Verläufen.
Es können in einer Sitzung entweder alle vier Weisheitszähne entfernt werden oder man entfernt sie jeweils nur in einer Kieferhälfte.
In einigen Fällen kann es sinnvoll sein, diese Behandlung in Vollnarkose oder unter beruhigenden, angstlösenden Medikamenten durchzuführen.

 

Welche Risiken gibt es bei der Entfernung der Weisheitszähne?

  • Wundinfektionen
  • Blutungskomplikationen
  • Gefühlsirritationen in der Lippe und den unteren Zähnen
  • Geschmacks- und Gefühlsirritationen in der Zunge
  • Kieferhöhleninfektionen durch obere Weisheitszähne
  • Unterkieferbruch (sehr selten!)

 

Verhaltensregeln nach operativen Eingriffen

  • Nach einer örtlichen Betäubung und auch durch die Belastung des chirurgischen Eingriffes kann Ihre Reaktionsfähigkeit – insbesondere auch bei aktiver Teilnahme am Straßenverkehr – für mehrere Stunden herabgesetzt sein. Sie sollten sich daher am besten nach Hause fahren lassen. Bis zum Abklingen der Betäubung wegen der Verletzungsgefahr bitte nichts essen oder Heißes trinken.
  • Zum Schutz der Wunde und für eine möglichst ungestörte erste Blutgerinnung beißen Sie bitte ca. 30 Minuten auf den eingelegten Tupfer. Danach ziehen Sie ihn vorsichtig zur Seite ab. Bei einem angelegten Druckverband richten Sie sich bitte nach unseren speziellen Empfehlungen. Sollte wider Erwarten eine Nachblutung auftreten, beißen Sie erneut für eine halbe Stunde auf ein zusammengerolltes sauberes, angefeuchtetes Stofftaschentuch.
  • Zur Verminderung einer Schwellung nach dem Eingriff sind häufigere feucht-kalte Umschläge bis zur Folgenacht sehr hilfreich. Verwenden Sie jedoch bitte keine Eispackungen in unmittelbarem Hautkontakt. Wenn Sie sich zu Hause ausruhen möchten, legen Sie sich bitte ein dickes Kissen unter den Kopf und vermeiden eine Flachlage.
  • Nach Abklingen der Betäubung sollten Sie für ca. 8-10 Tage weiche, nicht zu heiße Kost zu sich nehmen. Schonen Sie beim Kauen möglichst die behandelte Seite.
  • In den nächsten 24 Stunden sollten Sie weder Alkohol noch Bohnenkaffee, Cola oder schwarzen Tee trinken. Verzichten Sie für 2-3 Tage auf das Rauchen. Hierdurch verringern Sie die Gefahr einer Nachblutung und tragen zu einer besseren Wundheilung bei. In den ersten postoperativen Tagen sollte kein Saunabesuch erfolgen.
  • Sollte die Mundöffnung nach der Behandlung leicht eingeschränkt sein, darf Sie dieses nicht beunruhigen. Bemerken Sie jedoch eine starke Kieferklemme, anhaltende Gefühlsstörungen und/oder stärker werdende Schmerzen, kommen Sie bitte sofort zu uns.
  • In der ersten Woche nach dem Eingriff sollten Sie körperliche Anstrengungen vermeiden. Dies gilt insbesondere, wenn aufgrund der Schwere des Eingriffes eine Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung ausgestellt wurde.
  • Putzen Sie regelmäßig (3 x täglich) Ihre Zähne und auch evtl. vorhandene Prothesen. Nehmen Sie dabei jedoch den Operationsbereich aus und vermeiden heftiges Spülen. Die Benutzung von elektrischen Zahnbürsten außerhalb des Operationsbereiches ist möglich, die Anwendung von Mundduschen setzen Sie bis zur weitgehend abgeschlossenen Abheilung besser aus.
  • Wenn Ihnen Medikamente verordnet wurden, halten Sie sich bitte exakt an die Einnahmevorschriften. Insbesondere bei Schmerztabletten ist auf die Höchstdosis zu achten! Nehmen Sie keine zusätzlichen Medikamente nach eigenem Ermessen!

 

Wir wünschen Ihnen eine gute Besserung!